Gute Gründe torffreie Gemüseerde zu kaufen

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In diesem Artikel werden wir die Gründe für torffreie Gemüseerde beleuchten und Möglichkeiten aufzeigen, wie wir einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leisten können. Torfmoore sind faszinierende und einzigartige Ökosysteme, die eine entscheidende Rolle für die Umwelt spielen. Diese feuchten, sauren und oft schwer zugänglichen Lebensräume sind die Heimat einer erstaunlichen Vielfalt von Pflanzen- und Tierarten und tragen zur Regulierung des globalen Kohlenstoffkreislaufs bei. Trotz ihrer ökologischen Bedeutung sind Torfmoore weltweit bedroht durch Entwässerung, landwirtschaftliche Nutzung und Torfabbau.

Als Kleingärtner und Selbstversorger stehen wir in direktem Kontakt mit der Erde, aus der wir unser Gemüse ziehen. Dabei ist es wichtig zu bedenken, dass nicht alle Erden gleich geschaffen sind und unsere Entscheidungen an der Gartentür weitreichende Auswirkungen auf die Umwelt haben können. Ein Thema, das in diesem Zusammenhang zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist die Verwendung von Torf in Gemüseerden und die damit verbundenen Umweltauswirkungen. Trotz seiner häufigen Verwendung wissen viele von uns nicht um die Zerbrechlichkeit von Torfmooren, die als Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten dienen und große Mengen an Kohlenstoff speichern.

  • Umweltfreundlichkeit: Torfmoore sind wertvolle Ökosysteme, die als Kohlenstoffsenken dienen und wichtige Lebensräume für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten bieten. Die Entnahme von Torf für die Verwendung in Pflanzenerde führt zur Zerstörung dieser empfindlichen Lebensräume und trägt zur Freisetzung von Kohlenstoff in die Atmosphäre bei, was zum Klimawandel beiträgt.
  • Nachhaltigkeit: Die Entnahme von Torf ist nicht nachhaltig, da Torfmoore sehr langsam wachsen und Jahrhunderte brauchen, um sich zu regenerieren. Durch die Verwendung von Torfersatzstoffen wie Kokosfasern, Kompost oder Holzspänen in Pflanzenerde kann die Nachhaltigkeit verbessert werden.
  • Wasserspeicherung und Bodenstruktur: Pflanzenerden ohne Torf können oft bessere Eigenschaften für die Wasserspeicherung und die Bodenstruktur haben. Alternative Materialien wie Kompost oder Kokosfasern können eine gute Struktur und Belüftung fördern, was für das Wachstum von Pflanzen förderlich ist.
  • Vermeidung von Bodenversauerung: Torf neigt dazu, den Boden zu versauern, was bestimmte Pflanzenarten beeinträchtigen kann, insbesondere solche, die neutrale oder alkalische Bedingungen bevorzugen. Die Verwendung von torffreier Erde kann dazu beitragen, den pH-Wert des Bodens auszugleichen und ein gesünderes Wachstum für eine breitere Palette von Pflanzen zu fördern.

Die besondere Bedeutung der Torfmoore für die Natur

Torfmoore sind Lebensräume von einzigartiger biologischer Vielfalt, die eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten beherbergen. Hier sind einige Beispiele für Flora und Fauna, die durch den Schutz von Torfmooren erhalten werden:

  • Pflanzen: Torfmoore sind Heimat für eine Vielzahl seltener und einzigartiger Pflanzenarten, darunter Fleisch fressende Pflanzen wie Sonnentau und Torfmoos (Sphagnum). Diese Pflanzen sind an die feuchten, sauren Bedingungen der Moore angepasst und finden in diesem Lebensraum ideale Wachstumsbedingungen.
  • Vögel: Torfmoore bieten Lebensraum und Nahrung für eine Vielzahl von Vogelarten, darunter seltene Arten wie den Moorschneehuhn und den Kiebitz. Viele Vögel nutzen die Moore auch als Brutgebiete und Rastplätze während ihrer Wanderungen.
  • Wirbellose Tiere: Torfmoore sind Lebensraum für eine Vielzahl von wirbellosen Tieren wie Libellen, Schmetterlinge, Spinnen und Schnecken. Viele dieser Arten sind spezialisiert und an die spezifischen Bedingungen der Moore angepasst.
  • Amphibien: Torfmoore sind wichtige Lebensräume für Amphibien wie Frösche, Kröten und Molche. Sie bieten Laichplätze und feuchte Lebensräume während der Fortpflanzungs- und Entwicklungsphasen dieser Tiere.
  • Säugetiere: Obwohl Torfmoore nicht die bevorzugten Lebensräume für viele Säugetiere sind, beherbergen sie dennoch einige Arten wie Fledermäuse, Otter und verschiedene Nagetiere, die auf das feuchte Umfeld angewiesen sind.

Der Schutz von Torfmooren trägt nicht nur zum Erhalt dieser einzigartigen Artenvielfalt bei, sondern spielt auch eine wichtige Rolle im Ökosystem und im Wasserkreislauf, indem sie Hochwasserschutz bieten, Wasser filtern und als Kohlenstoffsenken dienen.

Was genau ist Hochlandtorf?

“Hochlandtorf” ist eine Bezeichnung für Torf, der in Hochmooren oder Hochlandmooren gewonnen wird. Diese Art von Torfmooren befindet sich in Gebieten mit niedrigen Temperaturen und sauren Bedingungen, was zu einem langsamen Zersetzungsprozess von organischem Material führt. Im Gegensatz zu Niedermoor-Torfmooren, die sich in tieferen Lagen befinden und oft eine schnellere Zersetzung und weniger saure Bedingungen aufweisen, enthält Hochlandtorf normalerweise weniger Mineralien und Nährstoffe.

Der Hauptunterschied besteht also in der geografischen Lage des Moores und den daraus resultierenden Umweltbedingungen, die die Zusammensetzung des Torfs beeinflussen können. In Bezug auf die Verwendung in Pflanzenerde oder anderen Anwendungen wird Hochlandtorf oft als Hauptbestandteil für den Anbau von sauren liebenden Pflanzen wie Rhododendren, Azaleen oder Heidekraut verwendet, da er eine saure Bodenreaktion fördert und eine gute Struktur für das Wurzelwachstum bietet.

Der Torf und das CO2

Torfmoore speichern beträchtliche Mengen an Kohlenstoff, sowohl oberirdisch als auch unterirdisch. Es wird geschätzt, dass Torfmoore etwa 30% des gesamten weltweiten Bodenkohlenstoffs speichern, obwohl sie nur etwa 3% der Landoberfläche bedecken. Die genaue Menge an Kohlenstoff, die in Torfmooren gespeichert ist, variiert je nach Größe, Tiefe und Alter des Moores.

Eine durchschnittliche Torfschicht kann bis zu 10 Meter tief sein und über Tausende von Jahren wachsen. In dieser Zeit können große Mengen an organischem Material in Form von abgestorbenen Pflanzenresten und anderen organischen Materialien wie Blättern, Zweigen und Wurzeln abgelagert werden. Dieses organische Material wird unter den feuchten und sauren Bedingungen der Moore nur langsam zersetzt und kann sich im Laufe der Zeit zu Torf verdichten.

Es wird geschätzt, dass Torfmoore pro Hektar etwa 2000 bis 5000 Tonnen Kohlenstoff speichern können. Diese Menge variiert jedoch stark je nach den oben genannten Faktoren. Aufgrund ihrer hohen Kohlenstoffspeicherungskapazität gelten Torfmoore als wichtige Kohlenstoffsenken, die dazu beitragen, den atmosphärischen Kohlenstoffgehalt zu regulieren und den Klimawandel zu beeinflussen.

Wenn Torfmoore zerstört oder abgebaut werden, wird der gespeicherte Kohlenstoff freigesetzt, was zu erheblichen Treibhausgasemissionen führt. Aus diesem Grund ist der Schutz und die Erhaltung von Torfmooren von entscheidender Bedeutung für die Reduzierung der anthropogenen CO2-Emissionen und den Schutz des Klimas.

Torffreie ökologische Alternativen

Es gibt verschiedene torffreie und ökologische Alternativen zur herkömmlichen Pflanzenerde, die sowohl umweltfreundlich als auch effektiv für das Pflanzenwachstum sind. Achte darauf, dass die Blumenerde eine gute Struktur hat und nicht klumpig oder schlecht durchlüftet ist. Es lohnt sich, etwas mehr für qualitativ hochwertige Erde auszugeben. Qualitativ hochwertige Erde enthält in der Regel mindestens drei verschiedene Ersatzstoffe für Torf. Hier sind einige Beispiele:

  • Kokosfasern: Kokosfasern werden aus der äußeren Schicht von Kokosnüssen gewonnen und sind eine beliebte torffreie Alternative. Sie haben eine gute Wasserhaltekapazität, sind luftdurchlässig und können eine ausgezeichnete Struktur für das Wurzelwachstum bieten.
  • Kompost: Kompost ist eine ausgezeichnete Quelle für Nährstoffe und organisches Material und eignet sich hervorragend als torffreie Alternative zu Pflanzenerde. Er kann aus organischen Abfällen wie Gemüseresten, Laub und Grünschnitt hergestellt werden.
  • Holzspäne: Holzspäne oder -fasern können eine gute Alternative zu Torf darstellen und bieten eine natürliche Struktur für das Wurzelwachstum. Sie können aus verschiedenen Holzarten hergestellt werden und sind oft in torffreien Pflanzenerden enthalten.
  • Rindenmulch: Rindenmulch wird aus der Rinde von Bäumen hergestellt und kann als torffreie Komponente in Pflanzenerde verwendet werden. Er verbessert die Bodenstruktur, erhöht die Wasserspeicherkapazität und unterdrückt Unkrautwachstum.
  • Blumenerde aus eigener Herstellung: Sie können auch Ihre eigene torffreie Blumenerde herstellen, indem Sie verschiedene organische Materialien mischen. Eine einfache Mischung könnte Kompost, Sand, Kokosfasern und vielleicht etwas Rindenmulch enthalten. Durch Experimentieren mit verschiedenen Verhältnissen können Sie eine Mischung finden, die den Bedürfnissen Ihrer Pflanzen am besten entspricht.

Ein einfaches Rezept für selbstgemachte torffreie Blumenerde:

1 Teil Kompost

1 Teil Kokosfasern oder Holzspäne

1 Teil Sand oder Perlit (für eine bessere Drainage)

Optional: Eine Handvoll Rindenmulch für zusätzliche Struktur

“Torfarme” Erde ist keine gute Alternative:

Sei vorsichtig bei Blumenerde, die als “torfreduziert” oder “torfarm” gekennzeichnet ist. Oft besteht das Substrat immer noch zu einem großen Teil aus Torf, manchmal sogar bis zu 80 Prozent. Der Torfgehalt ist oft nur im Kleingedruckten auf der Verpackungsrückseite angegeben. Selbst Bio-Erde kann einen hohen Torfanteil haben. Beachte, dass torffreie Erde in der Regel teurer ist als herkömmliche Pflanzenerde mit Torf. Es lohnt sich jedoch, auf gute Markenqualität zu achten, da billige torffreie Blumenerde oft schlecht durchlüftet ist und keine verfügbaren Stickstoff für die Pflanzen enthält.

Torffreie Erde kaufen: Welche Erde ist torffrei?

Falls ihr auf der Suche nach torffreier Erde seid, die Webseite von torffrei.info enthält eine Liste von Anbietern die auf Torf verzichten. Ob man sich darauf verlassen kann, ist eine andere Frage. Denn kontrolliert wird dies nicht. Es wurde Torf beim Test von Stiftung Warentest in sämtlichen als “torffrei” deklarierten Sorten gefunden.

Weitere Infos und Tipps findest du hier